Heroworks: Storytelling für alle

So stellt sich übrigens Midjourney "Heroworks" vor. Der auf der rechten Seite wäre dann ich 🤪

Persönliche Storys sind das beste Mittel gegen übermächtige Narrative. Anders gesagt: Weil ich glaube, dass authentische Geschichten von echten Menschen verhindern, dass wir auf Propaganda und Ideologien hereinfallen, ist es bitter nötig, solche Geschichten zu erzählen.

Egal ob Putin behauptet, dass die Ukrainer befreit werden wollen oder ob die Werbung und das TV behaupten, dass Menschen nur wertvoll sind, wenn sie jung und "leistungsfähig" sind - wenn wir die persönlichen Zeugnisse ukrainischer Bürger hören, die gegen die Invasoren ihr Leben riskieren, und den Erzählungen alter Menschen lauschen, die weiterhin ihr Bestes für die Familie und im Ehrenamt geben, werden wir diesen Narrativen nicht mehr glauben können. Persönliche Geschichten zeigen die Welt so wie sie ist, nicht wie sie jemand haben will. Die Welt ist eine komplexe und bunte Collage von Schicksalen und Bedürfnissen und keine simple Schwarz-Weiß-Zeichnung, ein Buch voller Wimmelbilder und kein Manifest. Es gibt nicht "die Geschichte" sondern "viele Geschichten", es gibt nicht den Überhelden sondern Milliarden von Alltagshelden.

Es ist meine feste Überzeugung, dass jeder Mensch, der Schwierigkeiten besiegt, der sich in Zeiten von Bedrängnis und Not überwindet, für sich und für andere, ein Held oder eine Heldin ist und ein positiver Impuls sein kann, vielleicht sogar ein Vorbild. Wir alle haben das Zeug dazu, im Kleinen vor allem und manchmal auch im Großen. Aber viele von uns sind nicht sichtbar, nicht sichtbar genug für das, was sie der Welt geben. Denn wahrgenommen wird in unserer Gesellschaft nur, wer sichtbar ist. Vorbilder werden diejenigen, die die Kunst beherrschen von sich, ihren Taten und Ideen zu erzählen - ohne zu erröten, zu stammeln oder vom Algorithmus sozialer Netzwerke aussortiert zu werden. Sichtbarkeit ist eine Kunst - aber eine Kunst die viel zu wenige beherrschen. Und oft genug sind es die falschen, die das können. Deshalb folgen wir oft genug nur den Lauten und Mächtigen, selbst wenn ihre Botschaften unmenschlich sind oder narzisstisch. Wir folgen denen, die die Kunst, sich und ihre Ideen zu inszenieren, perfekt beherrschen oder die die Mittel haben, sich andere zu kaufen, die das für sie erledigen.

Jeder hat eine Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden. (Photo by Bermix Studio on Unsplash)

Ich will das ändern. Ich will dazu beitragen, dass alle ihre Stimme finden - auch die Schüchternen, Introvertierten, Bescheidenen und Ohn-Mächtigen. Die übersehenen Alltagshelden, die untergehen in einer Ökonomie, die geprägt ist von Plattformen und sozialen Netzwerken, in denen man sich Bedeutung kaufen kann und in der Lautstärke belohnt und Substanz oft genug übersehen wird.

Mein Instrument dafür ist Heroworks. Heroworks steht für einen Heldenbegriff, der Alltagshelden meint, und für ein Angebot, das es diesen ermöglicht, sich der Welt zu zeigen. Es soll Storytelling als Instrument für die "Vielen" etablieren, die Großes leisten, von dem wir sonst nichts hören. Das ist ein bisschen Arbeit. Aus diesem Grund heisst es auch "Heroworks" und nicht nur "Hero". Heroworks soll

Menschen beibringen, die eigene Geschichte so zu erzählen, dass sie wirken kann.
Menschen Raum geben, die eigene Geschichte zu präsentieren.
Menschen-Geschichten im Alltag finden, kuratieren und sichtbar machen.

Ich habe bisher mein Leben als Alternder Weißer Mann damit verbracht, durch meine Agentur Unternehmen und Unternehmer zu Helden zu machen. Also Menschen, die sich mich und uns leisten konnten. Mir ist es gut dabei ergangen und geht es noch. Aber ich habe damit auch an einer Welt gearbeitet, in der eine "Stimme" Geld benötigt, um gehört zu werden. Heroworks soll helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Das Wissen und die Fähigkeiten, die ich mir in 20 Jahren erarbeitet habe und die vielen neuen Dinge, die ich jeden Tag lerne, bringe ich ein und gebe ich gerne weiter an die, die eine Stimme brauchen - und das ist ehrlich gesagt fast jeder.

Ich beginne alleine, weil ich zu ungeduldig bin auf die Kavallerie zu warten. Aber ich freue mich über jeden, der mich unterstützt. Schreibt mir einfach, wenn ihr eine Idee habt, Zeit, Geld oder Ressourcen jeglicher Form. Und schreibt mir natürlich auch, wenn ihr selber oder jemand, den ihr kennt, das braucht, was Heroworks anbietet - egal ob anerkannte NGO, Einzelperson oder freie Initiative. Ich bin hier und ich geh nicht mehr weg.

PS Dieser Text wurde ursprünglich Anfang 2022 als eigene Seite veröffentlicht. Ich nehme ihn hier in leicht veränderter Form noch einmal als Blogpost auf, weil ich jetzt endlich ein Projekt habe, das zu meinem Anspruch passt. Dazu später mehr.

PPS Natürlich hat meine 1-Mann-NGO auch ein Logo. Ich kann halt nicht anders 😎